Mittelscheitel im Fokus, warum bekommen Frauen bei Haarausfall keine Geheimratsecken?

40% aller Frauen sind im Laufe ihres Lebens von der sogenannten androgenetischen Alopezie oder auf „deutsch“ dem Haarausfall durch männliche Hormone betroffen. Hierbei kommt es durch einen Metaboliten vom Testosteron, dem Dihydrotestosteron (DHT), zu einer Verkürzung der Wachstumsphase und einem Dünner-Werden der Haare zu einem vermehrten Haarausfall1. Die Haarwurzeln entwickeln genetisch bedingt eine Überempfindlichkeit für DHT3. Da die Menopause zu einem relativ erhöhtem Testosteronspiegel führt, weil die Östrogenkonzentration absinkt, kann sich in den Wechseljahren der Haarausfall bei genetischer Veranlagung besonders bemerkbar machen2. Aufgrund der unterschiedlichen Verteilung der Rezeptoren für das DHT auf der Kopfhaut kommt es zu einem unterschiedlichen Haarausfall-Muster zwischen Mann und Frau. Während Männer typischer Weise Geheimratsecken und eine Tonsur bekommen, kommt es bei Frauen zu einer Lichtung des Mittelscheitels2.

Es gibt verschiedene Therapieansätze z.B. mit Minoxidil Haarwasser, was zu einer verminderten Konzentration vom DHT führen soll4. Da das Haarwachstum auch hormonell über Östrogene beeinflusst wird, untersuchen wir bei dinox aktuell in einer klinischen Prüfung ein natürlich vorkommendes Östrogen. Es wird untersucht, ob es neben der Reduktion von Wechseljahresbeschwerden auch zu einer Verminderung des Haarausfalls und somit zu einer Verbesserung des Haarbildes kommt.

 

1) Blume-Peytavi U, Blumeyer A, Tosti A, et al.: S1guidline for diagnostic evaluation in androgenetic alopecia in men, woman andadolescents. Br J Dermatol 2011; 164: 5-15
2) https://www.aerzteblatt.de/archiv/179396/Diagnostik-und-Therapie-von-Haar-und-Kopfhauterkrankungen
3) https://www.endokrinologen.de/androgenetische-alopezie.php
4) https://dermanostic.com/hautlexikon/androgenetische-alopezie/#therapy